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Folgeangebote: mögliche Themen

Während der Projektlaufzeit ließen sich in den Schnupperangeboten vier Themenbereiche identifizieren, die aus den Interessen der Teilnehmenden hervorgingen und für Folgeangebote besonders gut geeignet sind. Diese möchten wir dir in diesem Abschnitt als Inspiration für dein Folgeangebot an die Hand geben. Möglicherweise ergeben sich in deinem Schnupperangebot auch weitere Themen, die du in einem Folgeangebot aufgreifen und mit den Teilnehmenden bearbeiten möchtest.

Inhalt dieses Kapitels

Themenbereich eins: Kommunikation

Das Interesse an Kommunikation in Form von Messenger-Diensten wie WhatsApp, E-Mailprogramme und Social Media Angebote bis zu der Videotelefonie-Plattform Skype wurde besonders häufig geäußert. Dabei geht es vor allem darum, Kontakte zu pflegen und in Kontakt zu bleiben, vor allem mit der Familie und mit Freunden. Der Fokus lag besonders auf der Familie, da innerhalb des MoiN Projektes sehr viel mit älteren Menschen im ländlichen Raum gearbeitet wurde, deren Familien nicht mehr vor Ort leben. Als Eltern oder Großeltern bekam man mit, dass es Familien WhatsApp Gruppen gibt, in denen beispielweise Urlaubfotos ausgetauscht werden, an denen man sich aufgrund der technischen Hürde nicht beteiligen kann und dementsprechend wenig von der Familie erfuhr.

Themenbereich zwei: Information und Wissen

Der zweite Themenbereich ist Information und Wissen. Menschen, die eine gewisse Lebensleistung erreicht haben, haben oftmals dadurch Expertise erlangt, dass sie sich Wissen zu Themen selbst aneigneten über Praxis, über Kontakte zu Menschen, die das beruflich gemacht haben, oder über sehr, sehr viel Erfahrung. Um dieses Wissen mit Hilfe des Internets zu erweitern, gibt es einige Möglichkeiten, z. B. Videos zu unterschiedlichen Themen bei YouTube, Apps von Tages- oder Wochenzeitungen oder Wikipedia als Enzyklopädie (Nachschlagwerk).

Themenbereich drei: Hobby, Freizeit und Unterhaltung

Einige Teilnehmende in den Schnupperangeboten haben Hobbys, die sie in ihrer Freizeit ausüben. So gibt es Personen, die gerne stricken/häkeln, oder Menschen, die mit Holz arbeiten oder fotografieren. Auf Webseiten wie YouTube lassen sich unzählige Tutorials entdecken, die Anleitungen in Videos schrittweise erklären und vormachen, sodass Personen mit dieser Unterstützung anfangen, Mützen statt Socken zu stricken, oder neue Tricks zum Fotografieren lernen.

Andere backen und kochen gerne und haben in ihrem Leben ihr Familienkochbuch schon zehnmal durchgekocht und können durch online Rezeptseiten wie Chefkoch.de ganz neue Rezepte ausprobieren, die dazu führen, dass sie orientalische Geschmäcker auf der Zunge spüren, die sie vorher noch nie wahrgenommen hatten.

Wieder andere interessieren sich für Spiele, Musik und Unterhaltung in Form von Filmen/ Serien. Auch in diesem Bereich gibt es unzählige Apps und Webseiten wie Mediatheken der Fernsehsender oder Netflix, um Serien anzuschauen. Weiterhin können Spiele zu verschiedenen Themen im App-Store heruntergeladen und Spotify genutzt werden, um Musik aus allen Generationen zu hören und eigene Playlisten zu erstellen.

Themenbereich vier: Mobilität

Das Thema Mobilität wurde als ein mögliches Thema für ein Schnupperangebot (Google Maps) bereits angesprochen. Mobilität lässt sich durch verschiedene digitale Werkzeuge verbessern. Hierzu könnte die Einführung von Google Maps sich in einem Folgeangebot fortgeführt werden. Zur Steigerung der Mobilität eignen sich ebenfalls der DB Navigator (App der deutschen Bahn) oder noch besser: Apps, die beispielsweise lokale Busverbindungen anzeigen. Ebenso können Apps wie Trip Advisor genutzt werden, um Restaurants oder Cafés in der Nähe zu finden. Über Komoot lassen sich Fahrradtouren navigieren oder auch Routen selbst erstellen. Taxi-Apps könnten attraktiv sein für Personen, die auf dem Land unterwegs sind und keine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr haben. Mit einem Folgeangebot in diesem Bereich lässt sich die Mobilität im Alltag erhalten und/oder steigern sowie Personen dabei unterstützen, sich in ihrem Umfeld zu navigieren/orientieren und freier/selbstständiger zu bewegen.

Wie ein Folgeangebot noch aussehen kann:

→ Sich mit einer Person hinsetzen, die eine 1:1 Unterstützung benötigt

→ Ein Thema auswählen, dass auch nach dem Schnupperangebot weiterbearbeitet werden soll, z. B. wenn es noch weiteren Bedarf bei der Bedienung von Google Maps gibt.

→ Auch wäre es möglich, in einem Folgeangebot ein komplettes Programm kennenzulernen z. B. PayPal (Online-Bezahldienst), von der Anmeldung über Datenschutz bis zur Frage, wie verknüpfe ich mein Bankkonto und nehme Zahlungsabwicklungen vor (PowerPoint Präsentation kann helfen, die Schritte bildlich Schritt-für-Schritt anzuzeigen)

→ Mehrere Folgeangebote zu unterschiedlichen Terminen und Themen anbieten, um unterschiedliche Interessen / Bedarfe abzudecken

Info

Dinge, die für viele von uns mittlerweile selbstverständlich sind, z. B. sich digital irgendwo anzumelden, kann für Anfänger*innen bereits eine riesengroße Hürde sein.

Info

Was sind Modellorte?

Innerhalb des MoiN-Projekts haben sich Modellorte durch besonders hohes Engagement bei der Förderung und Verankerung von Digitalisierungsangeboten ausgezeichnet. Sie haben Angebote für Einsteiger*innen in der digitalen Welt etabliert und ehrenamtliche Digital-Lots*innen qualifiziert, die ihr Wissen kompetent und empathisch in einem jeweils zum Ort passenden Format weitergeben.

Ideen zu Folgeangeboten aus den Modellorten

In der nachfolgenden Tabelle findest du Folgeangebote, die es in Modellorten gibt und dort regelmäßig durchgeführt werden. Lasse dich inspirieren und entwickle ein eigenes Format für dein Folgeangebot. Was die Modellorte im Speziellen auszeichnet und ihre Webseiten mit Kontakten zu den Digital-Lots*innen vor Ort, findest du auf dieser Seite: Kurzvorstellung der Modellorte

Gettorf:

  • Digital-Café: findet einmal im Monat statt, mit einer Dauer von ca. zwei Stunden. Es ist ein offenes Angebot, zu dem man mit Fragen und Problemen kommen kann.
  • Notfallsprechstunde: ist ein zusätzliches Unterstützungsangebot. Man kann jederzeit anrufen oder vorbeikommen, wenn man Unterstützungsbedarf hat. Dann wird geklärt, ob es sofort eine Lösung gibt oder ob man am nächsten Tag wiederkommt. So ein Angebot geht natürlich nur, wenn man ein Büro hat mit Menschen, die erreichbar sind und unterstützen können.
  • Kurs „Digital fit im Alter“: dieser Kurs besteht aus acht Modulen mit Terminen in regelmäßigen Abständen. Jedes Modul hat feste Themen, z. B. was ist ein Tablet. Da die Teilnehmeranzahl begrenzt ist, wird um eine vorherige Anmeldung gebeten.

Mölln

Smartphone-Café: findet alle 14 Tage mit einer Dauer von 1,5 Stunden statt. Die Gruppen werden aufgeteilt in Anfänger*innen und Fortgeschrittene und werden im Wechsel angeboten. Das heißt einmal im Monat für Anfänger*innen und ebenfalls einmal im Monat für Fortgeschrittene.

Lägerdorf

Digitaler Stammtisch: findet einmal im Monat mit einer Dauer von zwei Stunden statt. Eingeladen sind alle Personen. Dieser Stammtisch soll dem gemeinsamen Austausch zur Nutzung von digitalen Medien dienen.

Oldenburg i.H.

Mobil online im Norden: findet einmal in der Woche mit einer Dauer von zwei Stunden statt. Anfänger*innen erhalten dort Smartphone-Unterstützung.

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